Flexible Berufsausbildung aus Sicht der Arbeitswelt (Flex2B)Flexibilisierung wird von den OdA gewünscht, stellt jedoch die Kantone vor Herausforderungen im Vollzug. Deshalb versucht die SBBK mit einem Modell gleichzeitig zu vereinfachen und die Flexibilität zu ermöglichen.
Die Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK hat im Jahr 2019 ein Flexibilisierungsmodell für die schulische Bildung erarbeitet. Darin werden die Berufskenntnisse aufgeteilt in berufliche Kernkompetenzen, welche die Identität des Berufes ausmachen sowie in spezifische Handlungskompetenzen, welche in der Verantwortung der Organisationen der Arbeitswelt autonom, rasch und flexibel den aktuellen Bedürfnissen des Arbeitsmarkts anpasst werden können. In diesem Folgeprojekt wird das Modell mit einem Konsortium von pädagogischen Begleiter/-innen konkretisiert und für die Anwendung zur Verfügung gestellt.
Projektziel
Ein oder mehrere Modelle unterstützen die OdA bei der Definition von neuen Grundbildungen wie auch in Revisionen, damit sie für ihre Berufe sinnvolle Pakete schnüren und Synergien nutzen können. Flexibilisierung wird von den OdA gewünscht, stellt jedoch die Kantone vor Herausforderungen im Vollzug. Deshalb versucht die SBBK mit einem Modell gleichzeitig zu vereinfachen und die Flexibilität zu ermöglichen. Das Modell wird mit pädagogischen Begleiter/-innen durchgedacht und dann den Kantonen und ihren Schulen wie auch den OdA zur Verfügung gestellt.
Träger | Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK |
Kontakt | Karin Rüfenacht Geschäftsstelle SBBK +41 31 309 51 66 |
Projektschritte
- Das SBBK-Modell wird mit existierenden Ausbildungskonzeptionen von maximal zehn beruflichen Grundbildungen gespiegelt.
- Aus dieser Auslegeordnung der unterschiedlichen Konzeptionen entstehen Begriffsklärungen, die der allgemeinen Verständlichkeit sowie für die spätere Orientierungshilfe dienlich sind.
- Das SBBK-Modell oder eine Weiterentwicklung davon wird mit maximal drei Grundbildungen in Zusammenarbeit mit deren OdA konkret reflektiert.
- Eine Orientierungshilfe der SBBK, adressiert an die kantonalen Ämter und ihre Berufsfachschulen zeigt Flexibilisierungsmöglichkeiten in den Berufsfachschulen sowie die Auswirkung von flexiblen Bildungsmodellen auf die Berufsfachschulen.
Projektstand
Die Projektschritte 1, 2 und 3 wurden auf Ende 2023 abgeschlossen. An der Mitgliederversammlung vom 22.02.2024 hat die SBBK die spezifischen Handlungskompetenzen und somit das SBBK-Modell aus regionalpolitischen Gründen zurückgewiesen: Die Ermöglichung von Schulortswechseln für die Vermittlung der spezifischen Handlungskompetenzen wird insbesondere von kleinen und mittleren Kantonen abgelehnt. Für viele Kantone ist es aus regionalpolitischen Gründen wichtig, dass die Lernenden im eigenen Kanton verbleiben können, da die Gefahr der Abwanderung hoch ist. Die Regionalität wird demnach von den Kantonen als wichtiger eingestuft als die Umsetzung der spezifischen Handlungskompetenzen. Vom Credo jede Berufsfachschule bietet alles an soll also nicht abgerückt werden und die Entwicklung hin zu regionalen Kompetenzzentren wird nicht getragen. Das Projekt wird dahingehend abgeschlossen, als dass als Fazit ein Lern- und Denkprozess stattgefunden hat, der darin mündet, sich auf die Regionalität und auf die generalistische Grundbildung zu besinnen.
Mithilfe der gegen Ende 2024 vorliegenden Orientierungshilfe wird auf die bestehenden schulischen Flexibilisierungsmöglichkeiten hingewiesen, welche die ganze Palette an etablierten Modellen und Möglichkeiten aufzeigt.