Die Stärkung der interkantonalen Zusammenarbeit in der Berufsbildung ist wichtig für eine einheitliche und effiziente Umsetzung durch die Kantone. Einheitliche Abläufe tragen zu mehr Effizienz bei, vereinfachen die Steuerung und ermöglichen die Nutzung von Synergien.
Der Verbundpartner «Kantone» besteht aus 26 Kantonen mit je eigenen Regelungen und politischen Prozessen. Von den Organisationen der Arbeitswelt werden, wo möglich, gesamtschweizerische Lösungen für die Berufsbildung verlangt. Dies vereinfacht die Steuerung und schafft Synergien. Im Rahmen der Verbundpartnertagung vom Mai 2019 wurden Herausforderungen, die sich für die Verbundpartner aus dem Föderalismus ergeben, identifiziert. Darauf aufbauend wurden konkrete Prozesse, die einer interkantonalen Harmonisierung bedürfen anhand von Beispielen diskutiert und der Handlungsbedarf an interkantonaler Zusammenarbeit von Kantonen und Verbundpartnern abgeleitet.
Folgende Themen wurden identifiziert:
- Prozesse in den Kommissionen B&Q und in der Administration der Qualifikationsverfahren prüfen;
- Finanzflüsse in der Berufsbildung vereinfachen;
- Modelle und Prozesse zur Erhöhung der Flexibilität in der Berufsbildung entwickeln;
- die (interkantonale) Zusammenarbeit der drei Lernorte (Berufsfachschule, überbetriebliche Kurse, Betrieb) stärken; sowie
- Strukturen zur Qualitätssicherung der Höheren Fachschulen (HF) und der Nachdiplomstudien HF (NDS HF) schaffen.
Zwei BB2030-Projekte befassen sich bereits mit der Flexibilisierung der Berufsbildung und der Vereinfachung der Finanzflüsse im Rahmen der Governance (Modelle der Flexibilisierung für die Berufsbildung und Optimieren der Governance). Anfang 2019 schuf die SBBK eine Struktur zur Sicherung der Qualität an den HF und NDS HF.
Projektziel
Die SBBK stärkt die interkantonale Koordination und die Koordination mit den Verbundpartnern, harmonisiert diese wo nötig und schafft Synergiemöglichkeiten.
- Bestehende Prozesse der Zusammenarbeit identifizieren und Verantwortlichkeiten der Verbundpartner für Prozesse und Prozessschritte klären.
- Das Potential der überkantonalen Zusammenarbeit von Berufsfachschulen wird genutzt. Dies betrifft im Speziellen Herausforderungen im Bereich der digitalen Transformation der Berufsfachschulen. Hier ist auch die Zusammenarbeit mit den übrigen Lernorten gefragt (üK, Betriebe).
Träger | Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK |
Kontakt | Karin Rüfenacht |
Projektstand
Im Rahmen dieses Projekts wurden die Prozesse bezüglich Mandatierung, Information, Schulung, Begleitung und Betreuung der bildungssachverständigen Personen in den Kommissionen B&Q respektive die Rolle der kantonalen Prüfungsleitung und der Chefexpert/innen von der Kommission Berufsentwicklung und der Kommission Qualifikationsverfahren geprüft. Die beiden Kommissionen kamen zum Schluss, dass der Handlungsbedarf erkannt ist und im Rahmen ihres Mandats als ständige Aufgabe behandelt wird: die vorhandenen Grundlagen, in denen die Rollen und Aufgaben der Bildungssachverständigen sowie der kantonalen Prüfungsleitungen und Chefexpert/innen definiert sind, werden regelmässig aktualisiert und genutzt.
Das Teilprojekt zur Lernortkooperation wurde am Dialogforum «Anbieter schulische Grundbildung und üK» vom 11. Mai 2021 vertieft. Es zeigte sich, dass die Lernortkooperation durch räumliche Nähe der Lernorte (Berufsfachschulen – ÜK-Zentren) sowie mithilfe der Nutzung der (digitalen) Lerndokumentation verbessert werden kann. Wenn die physische Nähe der Lernorte nicht gegeben ist, können gemeinsame Weiterbildungen, Praxiswochen der BFS-Lehrpersonen in Betrieben und ÜK sowie weitere gemeinsame Veranstaltungen diese Funktion übernehmen.
Der Handlungsbedarf ist den Gremien der SBBK bewusst. Mit den bestehenden Instrumenten wirken die SBBK und die Kantone in ihrer täglichen Arbeit darauf hin, dass die Zusammenarbeit gut läuft und die Prozesse optimiert sind. Die Themen des Projekts sind in anderen BB2030-Projekten integriert bzw. abgedeckt: die Themen Berufsentwicklung und QV sind nun im Projekt «Optimierung von Prozessen und Anreizen in der Berufsbildung» eingebettet und werden verbundpartnerschaftlich diskutiert. Auch die Bereiche, welche die Kommission Organisation und Prozesse (KOP) betreffen, sind im Projekt OPTIMA und damit bei Educa angesiedelt und werden laufend kritisch beobachtet und bearbeitet.
Das Projekt als solches ist damit abgeschlossen.