Modelle der Flexibilisierung für die Berufsbildung

Modelle der Flexibilisierung für die Berufsbildung

Die Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK hat ein Flexibilisierungsmodell für die schulische Bildung erarbeitet. Darin werden die Berufskenntnisse aufgeteilt in berufliche Kernkompetenzen, welche die Identität des Berufes ausmachen sowie in spezifische Handlungskompetenzen, welche in der Verantwortung der Organisationen der Arbeitswelt autonom, rasch und flexibel den aktuellen Bedürfnissen des Arbeitsmarkts anpasst werden können.

Die SBBK hat eine grundlegende Haltung und mögliche Modelle zur Flexibilisierung der Berufsbildung entwickelt und mit den Verbundpartnern diskutiert.

Dabei soll dem Bedürfnis der Organisationen der Arbeitswelt nach raschen Anpassungen ihrer Grundbildungen Rechnung getragen werden. Die für die Berufsbildung 2030 geltenden «Kernelemente und Prämissen» gelten auch für dieses Projekt als Voraussetzungen und als Basis aller Überlegungen: «Einbettung in das Bildungssystem / Durchlässigkeit», «Dualität zwischen Theorie und Praxis», «Berufsprinzip» (transparente, auf dem Arbeitsmarkt anerkannte und gefragte Abschlüsse), «Verbundpartnerschaft», «Arbeitsmarktorientierung», «Attraktivität für Unternehmen», «Attraktivität für Jugendliche und Erwachsene» sowie «Innovation und Weiterentwicklung».

Träger Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK

Kontakt Karin Rüfenacht
Geschäftsstelle SBBK
+41 31 309 51 66
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Christof Spöring
Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, Luzern
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Projektziel

Ziel des Projektes war es, dass die SBBK ein Flexibilisierungs-Modell erarbeitet, das für die schulische Bildung nebst den standardisierten Unterrichtsbereichen sogenannte «spezifische Handlungskompetenzen» vorsieht. Diese werden von den Organisationen der Arbeitswelt definiert und können flexibel und rasch auf die aktuellen Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst werden. 

Als Output des Projekts kann ein effizienter Mitteleinsatz in den Berufsfachschulen resultieren, wenn Lernende in verwandten Berufen mit gleichen Handlungskompetenzen gemeinsam unterrichtet werden. Nicht zuletzt soll durch die Definition von klaren Verantwortlichkeiten unter den Bildungspartnern die Finanzierung effizient gesteuert werden können.

Das Projekt verfolgt die übergeordneten Ziele, einerseits flexible Ausbildungsmodelle zu fördern, die für alle Akteure umsetzbar sind und andererseits das System so zu vereinfachen, dass Lerninhalte rasch angepasst werden können.

Eckwerte zum SBBK-Modell

Der Rahmen des Modells bildet das Berufskonzept/die Berufsidentität, die trotz allen Flexibilisierungsbestrebungen beibehalten werden sollen. In diesem Rahmen sind die verschiedenen Kompetenzen und Gefässe der Berufsbildung aufgeführt wie auch die Verantwortung für deren Durchführung. «Allgemeinbildung/Erstsprache/Sport» werden in diesem Projekt nicht verändert. Die Berufskenntnisse werden aufgeteilt in «berufliche», «Berufsfeldübergreifende» und «spezifischen Handlungskompetenzen». Berufliche Kompetenzen bilden die Identität des Berufes, berufsübergreifenden Module könnten gegebenenfalls über mehrere Berufe oder Berufsfelder hinweg vermittelt werden. Die «spezifischen Handlungskompetenzen» sind die auf die Berufe zugeschnittenen Inhalte, die flexibel und rasch an die Veränderungen im Arbeitsmarkt angepasst werden können; sie greifen neue, innovative und spezifische (Trend-)Themen auf, die eine kürzere Lebenszeit aufweisen und deshalb auch flexibler überarbeitet und verändert werden können. Die Anzahl der Berufsfachschul-Lektionen soll für die drei Niveaus (EBA 2 Jahre, EFZ 3 Jahre, EFZ 4 Jahre) auf dem bisherigen Maximum festgelegt werden, das unabhängig von Anzahl und Inhalt der «spezifischen Handlungskompetenzen» gleichbleibt. Ausserdem soll das Qualifikationsverfahren als Abschlussprüfung beibehalten werden, weil eine gesamtheitliche Schlussqualifikation für das Berufskonzept als wichtig erachtet wird.

Die Eckwerte des SBBK-Modells sind im angehängten PDF im Detail erläutert.

Projektstand

Das Projekt ist formell abgeschlossen.

An der Vorstandssitzung der SBBK im August 2019 wurde das Modell vorgestellt und schliesslich von der Plenarversammlung der SBBK zusammen mit dem Schlussbericht am 18. September 2019 verabschiedet.

Das Modell wurde unter Einbezug der Verbundpartner im Rahmen des BB2030-Projekts «Flexibel Berufsausbildung aus Sicht der Arbeitswelt» weiter diskutiert. Es hat momentan einen provisorischen Projekt-Charakter und wird in einem Folgeprojekt gemeinsam mit interessierten Trägerschaften ab 2023 weiterentwickelt.

Weiterführende Informationen

Modellentwurf
Eckwerte
Projektbericht
Projekt OdA: Flexible Berufsausbildung aus Sicht der Arbeitswelt